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Gedanken über die Breite und Dichte von Quark

20. September 2022

Kurze Gedanken: Es ist mir unklar geblieben, in welchem Zusammenhang das obige Goethe Zitat entstanden ist. Vermutlich als Antwort auf eine Clavigo-Kritik. Ich habe es, trotz jahrelang andauernder Begeisterung für Goethe, zuerst von einem Anwalt gehört.

Das amüsierte mich insofern, dass ich immer das Gefühl hatte, dass es gerade in diesem Berufsfeld darum ging, die Dinge bis ins Kleinste zu zerdenken, breit zu treten bis ins Etwaige und jegliche Risiken abzuwägen und zu verklausulieren. Allerdings kenne ich mich in Rechtswissenschaften auch nicht allzu gut aus und möchte den Juristen kein Unrecht tun. Seither trage ich diesen Satz zumindest mit mir herum.
Wenn die Aussage ist, dass etwas Banales, keinen Zugewinn an Dichte erfahren kann, wenn man es weiter beschreibt und zerredet, so kann ich nicht anders, als zu denken, dass der Quark bereits durch den Akt des getreten Werdens einen Zugewinn erfährt. Es lagert sich ein Diskurs an. Wenn eben dieser, mehr Dichte hat als der Quark, wird der Quark dann zum Simulacrum und erfährt, gerade aufgrund seiner Inhaltsleere, tiefere Bedeutung?
Während ich schreibe, kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass getret'ner Quark allem Anschein nach wirklich nur an Breite zunimmt. Damit entlasse ich mich in einen herrlichen Sonntag, mit blauem Himmel, gutem Essen und ganz viel Zeit, die noch völlig offen für alle Möglichkeiten ist.